Aus den Weinheimer Nachrichten vom 19.04.2010

Hemsbach. Roland Heinzelbecker wählte dramatische Worte. "Die Sportgemeinde ist nur noch eine Firma. Die Menschen kommen, treiben Sport und gehen wieder. Das ist traurig", ärgerte sich der SG-Vorsitzende bei der Hauptversammlung im Clubhaus. "Wir haben über 1200 Mitglieder und heute sind dreieinhalb Prozent hier. Das ist erschreckend", reagierte er enttäuscht über das geringe Interesse der Mitglieder. Neben der Teilnahme an der Kerwe und der Einweihung des Sporttreffs gab es für den Gesamtverein 2009 keine weiteren gesellschaftlichen Veranstaltungen. Gerne hätte man mehr auf die Beine gestellt, doch die Leute kommen nicht. Dennoch gibt der Vorstand nicht auf. Er möchte wachrütteln. Wichtige Voraussetzung hierfür ist eine neue Struktur, die einstimmig die Versammlung passierte. Die Vorstandsarbeit soll dadurch auf mehr Schultern verteilt werden, erläuterte der 2. Vorsitzende Wolfgang Ehret, der die vom Württembergischen Landessportbund empfohlene Satzung vorstellte. Die wichtigste Änderung betrifft den Vorstand. Gab es bislang einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter sind es zukünftig vier Personen. Drei der Posten wurde bei der Versammlung vergeben. So wurde die derzeitige Geschäftsstellenleiterin Christa Hohenadel zum 2. Vorstand gewählt. Ihr Schwerpunkt wird die Öffentlichkeitsarbeit. Den Posten als Geschäftsstellenleiterin gibt sie in naher Zukunft ab. Dritter Vorstand und zuständig für den Sport ist der BWL-Student Simon Hilkert. Und zum 4. Vorstand, der sich um die Finanzen kümmert, wählten die Mitglieder den bisherigen Kassenwart Thomas Gräber. Heinzelbecker komplettiert das neue Team.

"Fußball - eine tote Abteilung"

Die Fußballer bilden mit 300 Mitgliedern die größte Abteilung. Jedoch findet sich kein Leiter. Heinzelbecker wählte daher erneut dramatische Worte: "Das ist eine tote Abteilung, die man auflösen sollte." Sportlich lief es 2009 ebenfalls nicht gut. Die erste Mannschaft stieg ab und die zweite auf. Jetzt steht die Zweite auf einem Abstiegsplatz und die Erste ist nicht weit entfernt davon. Positiver sieht es bei den zehn Jugendmannschaften aus, hier kooperiert die SG mit Sulzbach, was sich bislang bewährt habe. Sportlich nicht so erfolgreich lief es auch beim Badminton, wie Abteilungsleiter Karlheinz Hohenadel berichtete. Die erste Mannschaft in der Badenliga wurde wegen Damenmangels abgemeldet. Dies sei ein harter Einschnitt. Ansonsten hatte Hohenadel aber Positives zu berichten. So gibt es bei der Jugend Kooperationen mit der Hebel- und Uhlandschule, sowie mit der Realschule und dem Gymnasium. Und die Freizeitsportgruppe besitzt ebenfalls großen Zulauf. Seit zehn Jahren besteht die Tanzsportabteilung. Dorothee Dasch von den "Beyond Dancers" warb in ihrem Bericht schon einmal für die große Tanzshow am 19. Juni in der Michel-Halle. Die stellvertretende Abteilungsleiterin für Aerobic, Angelika Franke, sprach ebenfalls von einem großen Zuspruch. Raimund Gorman, Fitness-Abteilungleiter, bewies mit seinem Bericht ebenso, dass in der Sparte einiges geboten wird. Sie zählt 195 Mitgleider, davon 140 Frauen. Zudem erinnerte er an die Aktivitäten wie Wandern, Radeln oder Feiern. Am Ende lud er im Namen der Seniorengruppe, die ihr 25-jähriges Bestehen feiert, zur Schwarzwaldfahrt am 8. Juli ein. Der scheidende 2. Vorsitzende Ehret legte den Bericht für den Kindersport vor. 300 Kinder tummeln sich in den Gruppen Babygymnastik, Windelflitzer, Eltern-Kind-Turnen, Ballschule Heidelberg sowie Kinderturnclub. Letzterer feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Die Trampolingruppe hingegen löst sich auf, weil die Übungsleiterin aus beruflichen Gründen aufhöre. Der letzte Bericht handelte von der Leichtathletik, einer Abteilung, die 2009 gegründet wurde und in der 31 Kinder sind.
Der Verein ist schuldenfrei

Gute Botschaften kommen von den Finanzen, die Kassenwart Thomas Gräber näher beleuchtete. 2009 erwirtschaftete der Verein einen Überschuss. Die SG ist damit ein finanziell gesunder Verein, denn sie ist schuldenfrei. Da die Kassenprüfer Gisbert Sponer und Matthias Fischer nichts zu bemängeln hatten, stand der Entlastung nichts im Wege. Auch der Bericht von Friedrich Schmierer über den Ältestenrat bestätigte eine gute Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Abteilungen sowie Mitgliedern. hr